Demenzgarten Pflegi Muri
Garten in historischem Park
Im Zuge des Umbaus grosser Teile der Pflegi Muri wurde eine Abteilung für demente Menschen geschaffen, die an den historischen Pflegipark angrenzt, der wenig später ebenfalls umgestaltet wurde. Für die Betreuten der Demenzabteilung sollte ein Garten geschaffen werden, der ihren sehr spezifischen Bedürfnissen gerecht wird.
Es entstanden folgende Gartenelemente:
- Ein geschwungenen Rundweg aus Glorit, der dem aussergewöhnlich starken Bewegungsdrang der demenzkranken Menschen Rechnung trägt.
- Ein halbtransparenter Holzzaun, der die Betreuten davor schützt «auszubrechen» und sich in der Umgebung zu verirren.
- Eine Bepflanzung, die die Sinne anregt und die berücksichtigt, dass demente Menschen sich besser an ihre Kindheit erinnern als an kürzlich Vergangenes: Es wurden Arten und Sorten gewählt, die in ihren jungen Jahren in Mode waren. Ausserdem wurden Giftpflanzen und solche, an denen sich die Betreuten ungewollt verletzen könnten, vermieden.
- Für das Personal wurde direkt ausserhalb des Zauns ein Velounterstand entworfen
In Übereinstimmung mit dem umgebenden, landschaftlich gestalteten historischen Park wurde eine organische Formensprache gewählt. In der Materialwahl für Belag und Zaun sowie in der Bepflanzung wurde nach einer möglichst natürlichen Ausstrahlung gesucht. Für eine zukünftige zweite Bauetappe wurden eine zusätzliche Sitzterrasse mit Wasserelement, weitere Wege und die Sanierung des Fürstengartens, d.h. einer repräsentativen Gartenterrasse direkt am Klostergebäude geplant.
Die spezifischen Bedürfnisse im Zusammenhang mit der Demenzkrankheit erforderten eine erhöhte Sensibilität für Gesunheits- und Sicherheitsaspekte. Für das Einfügen des Demenzgartens in den umgebenden Park war eine Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext nötig.
- Felix Naef
- Markus Urbscheit